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Sportlich • Menschlich • Nachhaltig
 

Von bösen Buben und tapferen Gegenspielern
17.08.2024

Ich hoffe, sie halten mich jetzt nicht für überheblich oder gar arrogant, wenn ich einfach mal  behaupte, dass sich die Klientel von Fußballern erheblich von der Klientel von Golfspielern  unterscheidet. Völlig wertfrei betrachtet. Und ohne jeden Hintergedanken. Einfach mal so in den Raum gestellt! Wenn sie jetzt schon  was in Hinblick auf Wertigkeit vermuten, muss ich sie schwer enttäuschen. Denn achtsam betrachtet, sollte man nicht zu voreilig sein.
Gerade wenn es um Vorurteile und Klischees geht.
Von bösen Buben und tapferen Gegenspielern
Vorweg. In beiden Ballsportarten gibt es Regeln. Notwendige Vorschriften eben, die unbedingt eingehalten werden sollten, denn sonst geht der Spaß am Spiel schnell gegen Null. 
Aber.  Im Fußball muss derjenige, der diese Regeln bricht, den Platz verlassen. Rote Karte und ab in die Kabine. Und erhält zusätzlich,  je nach Schwere des Vergehens, eine mehr oder minder lange Platzsperre. 
Im Golf passiert hingegen nichts. Da werden Regeln munter gebrochen und es wird sich teils frech und provozierend darüber hinweggesetzt. Ja und es gibt meist noch nicht einmal eine Verwarnung. Von Roter Karte oder gar Platzsperre ganz zu schweigen. 

Komisch. In einem Fußballverein begrüßen sich die Spieler, Betreuer und Trainer meist mit körperlichen Ritualen. Okay, oft recht eigenwilligen, sprich pseudokunstvollen Interpretationen einer ordinären Begrüßung. Aber zumindest wird sich abgeklatscht. Und dabei meist  ein paar Worte gewechselt. Auch wenn  die Wortwahl etwas strange und nicht immer grammatikalisch 1a ist. Egal, es wird sich begrüßt. Das war bei allen Teams so, mit denen ich in irgendwelcher Funktion zu tun hatte. Auch wenn nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen untereinander herrschte!
In einem Golfclub ist es etwas anders. Da begrüßt sich ein Drittel der Golfspieler  sehr herzlich. Mit Drücken und Bussi-Bussi.  Ein weiteres Drittel sagt zumindest „Hallo“ oder ringt sich eine andere Grußfloskel ab. Immerhin. Aber das letzte Drittel schaut einen noch nicht mal an. Geschweige denn kommt auch nur ein Wort des Grußes über die Lippen. Vom Lächeln ganz zu schweigen. Obwohl man Mitglied in ein und demselben Club ist. Und ein und dieselbe Sportart ausübt. Wertfrei betrachtet, bleibt es schwer, bei so einem Verhalten völlig wertfrei zu bleiben.

Natürlich. Sowohl im Golf als auch im Fußball gibt es böse Buben, also Menschen, die sich, aus was weiß ich für Gründen, nicht an die Vorschriften halten. 
 Aber. Im Fußball gibt es sog. Schiedsrichter, die darauf achten, dass das Spiel so gespielt wird, wie es in der Spielordnung steht. Auch oder gerade im Jugendbereich. Zugegeben, Fußballschiedsrichter haben es nicht immer leicht, aber sind zumindest vorhanden.
Im Golf gibt es das auch. Zumindest theoretisch. Sog. Marschalls. Die aber nur bei den allerwenigsten Turnieren vorhanden sind. Wird da etwa stillschweigend vorausgesetzt, dass Golfspieler so integre Sportler sind, die keinen Regelverstoß verüben und deshalb keinen Referee benötigen? Wird  da etwa erwartet, dass Golfspieler automatisch die Regeln und die Etikette einhalten? Quasi moralisch gefestigte und integre Menschen! Pustekuchen, sind sie nicht. Zumindest nicht alle! Eher immer weniger. 

Also wäre es doch sinnvoll, wenn auch im Golfsport Marschalls vermehrt zum Einsatz kämen. Zumindest bei Turnieren, die Handicap-relevant ausgetragen werden und/oder wo  Sponsor vorhanden. Weil Sponsor es gar nicht mag, wenn Kritik wegen Benehmen oder endlos langer Spielzeit die gute Laune verhagelt.

Okay, Marschall nicht immer Freund aller Beteiligten. Aber Böser Bube noch viel weniger. Eher das Gegenteil, also eher böser Feind. Deshalb möchte unser Club in den noch verbleibenden Turnieren so viel Ordnungshüter wie machbar einsetzen, damit die Regeln und die Spielzeiten eingehalten werden. Und es so weniger Ärger gibt. Am besten garkeinen. Prävention eben. 
Wem also Spielzeiten um die 6 Stunden nicht gefallen und wer andere Dinge, die nicht im Sinne dieses grandiosen Spiels sind, nicht mag, der sollte mal in sich gehen, ob er nicht auch als Marschall ab und an über die Prärie reiten möchte. Und sich schleunigst im Sekretariat melden. Denn zusammen ist man nicht allein. Und Ehrenamt immer gut. Zumindest laut denen, die was positiv verändern möchten. Und dazu gehöre nun mal ich selber.

Ach ja, Vergleich Fußball/Golf, achtsam gesehen, sollte man die jeweilige Klientel einer jeden Sportart wertfrei betrachten, denn es kann gut sein, dass man selber im Glashaus sitzt. Und dann einen verbalen Stein zu schmeißen, wär nicht ganz so gut.
Klaus Purwin

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